Exposure

Unter Engagement oder Exposure versteht man die Summe aller Anlagen in einem Titel (z. B. einer Aktie) oder einer Anlagekategorie (z. B. Schweizer Aktien) zuzüglich der Summe der Verpflichtungen in diesem Titel bzw. dieser Anlagekategorie, die man mit Derivaten eingegangen ist. Entscheidend dabei ist, dass das Engagement bei den Derivaten nicht nur dem für das Derivat bezahlten Preis (z. B. Optionsprämie) entspricht, sondern dass ein zusätzliches Engagement im zugrundeliegenden Basiswert eingegangen wird. Der Käufer eines Termingeschäfts oder einer Kaufoption sowie der Verkäufer einer Put Option erhöhen ihr Engagement im Basiswert. Der Verkäufer eines Termingeschäfts oder einer Call Option sowie der Käufer einer Put Option reduzieren ihr Engagement im Basiswert. Bei symmetrischen Derivativgeschäften wie den Terminkäufen und –verkäufen entspricht die Engagementveränderung jederzeit dem sogenannten Ausübungsvolumen. Dieses ergibt sich aus der Multiplikation der vereinbarten Menge (Anzahl Titel, die auf Termin gekauft oder verkauft werden) und dem vereinbarten Terminkurs (beim Abschluss festgelegter Preis, zu dem beim Verfall gekauft oder verkauft wird).
Bei asymmetrischen Termingeschäften, den Optionen, ist die Berechnung des Engagements aufwändiger. Die Beziehung zwischen dem Preis für den Basiswert und demjenigen für das Derivat ist nicht linear. Diese Beziehung wird mit dem sogenannten Delta gemessen. Das Delta einer Call Option bewegt sich immer zwischen 0 und +1, dasjenige einer Put Option zwischen ‑1 und 0. Bei einem Delta von 0 ist die Option „aus dem Geld“, das heisst, die Wahrscheinlichkeit, dass die Option vom Käufer ausgeübt wird, ist praktisch null. Demzufolge ist das Engagement für den Verkäufer der Option in diesem Zeitpunkt ebenfalls Null. Wenn die Option “im Geld” ist, beträgt das Delta 1 (Call Option) bzw. ‑1 (Put Option) und die Ausübung durch den Käufer der Option ist höchst wahrscheinlich.